Antonia berichtet (18.03. – 25.03.2019)

Teilnehmer aus Österreich: Roland Fesselhofer, Antonia Erhart, Jana und Lea Hnilica (bei den Masters (WMSOC) war übrigens auch Günter Kradischnig als zweiter OLC Graz Läufer mit dabei)
Am Mittwoch, 20.03., fand der erste Bewerb der diesjährigen Ski-O Elite- und Junioren-Weltmeisterschaft, sowie der Jugend-Europameisterschaft 2019 statt – die LANGDISTANZ.
Austragungsort war Pitea in Nordschweden, beinahe schon am Polarkreis.
Antonia kämpft sich durch den Wald

Das Spurennetz der Langdistanz bestand auf vielen kleinen Hügeln fast ausschließlich aus Scootertracks, dadurch wurde der Lauf sowohl o-technisch als auch physisch sehr anspruchsvoll. Es handelte sich um eine wahre Langdistanz: viele lange Teilstrecken, knifflige Routenwahlentscheidungen, Oberkörper-Arbeit pur. Das Event wurde auch im Live-TV übertragen, selbst der Kommentator sprach davon, dass allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die nicht Top-10 sind, Anerkennung auszusprechen ist. Die Siegerzeiten in den Elitekategorien waren um fast 15 Minuten länger, als von den Veranstaltern erwartet wurde – der erste Wettbewerb stellte sich gleich als DIE Herausforderung der WM dar.
Eine weitere Erschwernis stellte der Kartenwechsel dar, wo nicht nur die Karte zu tauschen war, sondern auch Verpflegung wartete und ein Posten zu stempeln war. So passierte es, dass ich auf diesen Posten vergaß und nach fast 2 ¾ Stunden nicht in die Wertung kam.

Am darauffolgenden Tag wartete der SPRINT auf uns. Viele offene Fläche und breite Loipen (55% breite und 45% Skidoo Spuren) boten heute ein physisch sehr anspruchsvolles Rennen. Das Eliterennen war medial eine spannende Übertragung und auch die Athleten konnten ein abwechslungsreiches Rennen genießen. Bei den Herren konnten sich nach 15 Minuten und 35 Sekunden Erik Rost (SWE) und Sergey Gorlanov (RUS) über einen ex aequo Sieg freuen. In der Damen-Elite-Kategorie konnte Tove Alexandersson (SWE) ihren gestrigen Erfolg wiederholen.

Ich konnte mein Laufkonzept gut umsetzen und o-technisch einen sauberes Rennen abliefern. Körperlich hatte die vorangegangene Langdistanz Spuren hinterlassen, trotzdem machte mir der Wettkampf viel Spaß. Daraus resultierte der 26. Platz.

Nach einem Ruhetag fand bei frühlingshaften Temperaturen und grauem Himmel das Mitteldistanzrennen in Form eines Massenstarts statt. Ein Großteil des Rennens fand in einem engen Spurennetz am Hochplateau statt. Beim Start selbst ging es dann noch ein Stück weiter bergauf, bis man in den Wald kam. Bei der Elite gab es 3 Kartenwechsel, bevor es wieder hinunter ins Stadion ging. Für die Jugend waren es zwei. Ganz zum Schluss des Rennes waren noch Finten für die Routenwahl eingebaut, was auch unter den stärksten Läufern noch zu Komplikationen und Rangverlusten (Russen) führte.

Ich fühlte mich von Anfang an müde, weil ich den Strapazen der letzten Wochen Tribut zollen musste und stark verkühlt war.  Die o-technischen Aspekte der ersten drei Runden haben mir aber sehr gut gefallen. Leider hat ein Stockbruch kurz nach dem letzten Kartenwechsel mir noch eine weitere Schwierigkeit beschert (29.).
Als Abschlussrennen gab es am nächsten Tag noch die Staffel. Für Österreich wurde ein H21 Elite Team aufgestellt. Roland, unser Trainer David und ich gingen in diesen Lauf mit dem Ziel nur nicht letzter zu werden – wir waren ja das einzige Mixed Team. Roland konnte knapp vor den Japanern und ca. 10 Minuten vor  dem Team aus Amerika an mich übergeben. Leider konnte ich mit dem Japaner nicht mithalten, jedoch immerhin ein paar Minuten vor den Amerikanern an David übergeben. Leider hatte dieser Probleme mit der Routenwahl und so mussten wir doch noch die rote Laterne übernehmen.

Es war aus organisatorischer Sicht eine großartige WM und für mich persönlich ein interessanter, erfahrungsreicher Einstieg in die Elite mit Höhen und Tiefen.